Unerwünschte Haare - Ursachen und Behandlung
Hauptautorin: Dr.med. Myriam Wyss, Dermatologin, Meilen
Mitautoren:
PD Dr.med. Ralph M. Trüeb, Leitender Arzt, Dermatologische Klinik, UniversitätsSpital Zürich
PD Dr.med. Bruno Imthurn, Leitender Arzt, Klinik für Endokrinologie, UniversitätsSpital Zürich
Frau Dr.med. Estilla Maurer-Major, Oberärztin, Klinik für Endokrinologie, UniversitätsSpital Zürich
© Dr.med. Myriam Wyss, Meilen
Unerwünschte Haare - nur ein kosmetisches Problem oder psychische Belastung?
Häufig ein Tabu, werden unerwünschte Haare nicht selten verschwiegen. Darüberhinaus wird dieses Problem von Aerzten und Kassen oft als rein kosmetisch angesehen, ungeachtet der Tatsache, dass ein zu starker Haarwuchs zu einer erheblichen psychischen Belastung der Betroffenen führen kann.
Die Körperhaare - bei unseren entwicklungsgeschichtlichen Vorfahren hatten sie immerhin die wichtige Funktion des Schutzes vor Witterungseinflüssen und Fluginsekten - sind für den heutigen Menschen überflüssig, ja störend geworden. Kleidung und Sonnenschutz übernehmen ihre Funktion. Besonders bei der Frau halten die meisten Kulturen eine glatte, haarlose Haut im ästhetischen Sinne als erstrebenswert. Nur bei den wenigsten hat es die Natur aber so eingerichtet.
Bereits im alten Aegypten liess sich die Oberschicht mittels klebriger melasseartiger Geheimrezepturen oder bis heute im entsprechenden Kulturkreis überlieferten physikalischen Techniken enthaaren. Von der sprichwörtlich schönen und reichen Königin von Saba heisst es in der Legende (Midrasch-Sammlung), dass sie im Schloss des König Salomon auf einem sich spiegelnden Boden das Kleid hochhob, weil sie den Boden für Wasser hielt: "Sie entblösste ihre Beine, um hindurchzugehen und er (Salomo) sah, dass sie behaart waren. Da sprach der König: Deine Schönheit ist wie der Frauen Schönheit, deine Behaarung wie die des Mannes. Dem Mann ist die Behaarung eine Zierde, der Frau gereicht sie jedoch zur Schande". An der Tatsache, dass eine zu starke Körperbehaarung bei Frauen als unästhetisch empfunden wird, hat sich wenig geändert. Die Abklärungs- und Behandlungsmethoden haben aber mit den Fortschritten der medizinischen Technik und Wissenschaft in der Zwischenzeit einen entscheidenden Wandel erfahren.